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5 Schreib-Tipps von Kay Noa

1. Die Idee einer Geschichte ist Kunst. Das Schreiben ist erstmal Handwerk. Das heißt, ihr müsst es lernen. Doof, weil Arbeit. Gut ist aber, man kann es eben auch lernen. Wer sehr viel (und das Richtige) gelesen hat, stellt intuitiv an eine Geschichte die richtigen Erwartungen und erzählt seine eigene auch entsprechend. Aber selbst dann wird es mit Technik und Regeln besser. 

 

2. Ach ja, Regeln: Regeln sind dazu da, dass man nachdenkt, bevor man sie bricht.  Hat meine Oma gesagt, gilt aber auch beim Schreiben. Das heißt, Schreibregeln sind Tipps, die in ungefähr 90% der Fälle zu besseren Geschichten führen. Was aber auch heißt, dass es etwa 10% gibt, wo es völlig in Ordnung ist, wenn man an einer bestimmten Stelle, bewusst (!) die Regel bricht und so erzählt, wie es die Story verlangt. Ich rate nur davon ab, zu oft Regeln in einer Geschichte zu brechen, weil es dann beim Lesen schnell ermüdend wird, "Hauptsache anders" ist selten unterhaltsam. Dürrenmatt sagte mal: Schreiben ist wie Schach, in der Eröffnung ist man frei, der Rest folgt logischen Zwängen und handwerklichen Vorgaben. 

 

 

3. Was ist für euch Erfolg? 

Nobelpreis oder Blockbuster? Das sind zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, so wie ein 3-Sterne-Menü oder eine richtig gute Currywurst. Beides hat seine Berechtigung, aber beim Schreiben wie beim Präsentieren sind das völlig andere Akzente, die nur in Ausnahmen zusammenpassen (und die sind nicht planbar). Darum seid klar in euren Zielen. Schreiben ist Kommunikation mit Unbekannten, überlegt wenigstens ungefähr, wer der Mensch vor euren Zeilen sein könnte, wie ihr ihn erreichen, idealerweise fesseln und von eurer Geschichte überzeugen könnt.

 

4. Kenn dein Genre - und zwar die Klassiker ebenso wie den Mainstream. Dein Publikum kennt sie nämlich auch. Entweder direkt oder weil sie Autoren lesen, die sie kennen. Und darum ist es sehr schwer, Epische Fantasy an Tolkien und Howard oder Horror an Poe und Lovecraft vorbei zu schreiben, weil sie die Eckpfeiler des Genres gesetzt und damit die Leseerwartung definiert haben. Man muss es nicht genauso machen, aber da, wo sie geschrieben haben, holt ihr euer Publikum ab.

 

5. Geduld! Michael Ende sagte als Kind seiner Zeit mal, literarischer Erfolg sei eine Frage des Portos. Das hat sich mit E-Books und Internet verändert aber im Grundsatz stimmt es weiter. Sehr, sehr viele Bücher, die heute Tausende (Millionen) lesen, haben sehr lange gebraucht, um dort anzukommen. Kaum vorstellbar, dass Harry Potter zigmal abgelehnt wurde und überhaupt erst mit Band 4 richtig zum Hype wurde. 

Übrigens Poe, den ich oben als Horror-Ikone erwähnte, hat seinen Erfolg nicht mal erlebt, der kam erst posthum. Das wünsche ich euch nicht, aber ein dickes Fell und langer Atem sind für den Bucherfolg unabdingbar!

 

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