Piep Piep

Huch, ich hab schon lang nicht mehr gebloggt. Hab ich nichts mehr zu sagen? Unsinn, das stimmt ja nicht. Aber es scheint so, als hätte ich Besseres zu tun. Ist vielleicht auch so, oder es ist pures Arbeiten um ... dieses böse Geld zu verdienen. 

Manche Autoren betrachten das ja fast als ehrenrührig, wenn man nicht um der Kunst willen schreibt. Also nicht darbt oder einem Brotjob nachgeht und sich dann zünftig über alle Autoren lustig macht, die das anders sehen, weil die machen ja keine "echte" Kunst. 

Was echte Kunst ist, fragt sich sicher jeder, der mal mit moderner Kunst zu tun hatte. Leute, die mal gehungert haben haben sicher kein Verständnis für Fettecken à la Beuys. Oder so Dinge wie: Opus 17 in weiß und grau - weißgrau bemalte Leinwand für 1700 Euro.

Aber Kunst ist ein Spiegelbild der Zeit. Wenn es Menschen gibt, die dafür zahlen, dann ist das Kunst. Nein, damit will ich nicht sagen, dass der reine Akt des Verkaufens daraus Kunst macht, sondern das Begehren des anderen erhebt das Objekt. Aus Fett wird Kunst, wenn einer das so sieht und bereit ist, dafür etwas zu tun. Es auszustellen oder eben zu kaufen.

(Und mir ist durchaus klar, dass Kunst noch viel mehr ist. Im besten Falle ist sie eine Bereicherung, eine Bewusstseinserweiterung. Aber ... manches ist es eben nicht, bzw ist es nur, weil der Zeitgeist es dazu macht.)

Die Entfernung zwischen Kunst und Kommerz ist so klein. Gerade in meinem Genre, dem Steampunk, welches zwar als literarisches angefangen hat, aber eigentlich eher ein gelebtes ist, wird das gerade sehr deutlich. Angefangen hat es mit Menschen, die aus Krimskrams eine Welt bastelten, heute bekommst du die Welt bei Wish und Deiters oder gar Real im Super-Schnäppchen Angebot. Und da kommen wir wieder zur Frage: ist es dann weniger wert? 

Lustigerweise fühlen sich die Leute entwertet, dabei sind sie doch immer noch die Gleichen. Nur weil welche in Polyester rumlaufen und alles kaufen, was Zahnrädchen drauf hat, heißt das aber doch nicht, dass der, der alles selbst gemacht hat, weniger wert ist.

Um den Bogen zu schlagen: nur, weil ich versuche, mit meinem Kram Geld zu verdienen, bin ich auch nicht weniger wert als die anderen, die das verwerflich finden.

Ich bin inzwischen so weit, dass mich das echt nicht mehr kratzt. Ich hab vorhin ein paar meiner alten Blog Beiträge gelesen und dachte: ja, das stimmt alles heute noch, ich stehe hinter jeder Aussage. Aber es ist mir nicht mehr so wichtig, das kundzutun. Denn während andere immer noch den goldenen Kälbern hinterherrennen, kauf ich mir Goldfarbe und mal meine Kälber selber an. Oder Kraken oder Otter oder ...

In diesem Sinne freue ich mich über jeden, der egal was bei mir kauft und verspreche, vielleicht mal wieder öfter zu bloggen. Facebook ist ja soooo out. (mir doch egal)

 

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