epubli und kein Ende

Vor langer langer Zeit, als ich noch jung und dumm war, habe ich einen Vertrag unterschrieben. Das macht man in Deutschland so, und das ist ja auch oft gut so. Ein Vertrag regelt für beide Seiten die Modalitäten der Zusammenarbeit.

Ich wollte meine Bücher auch außerhalb von amazon anbieten. Aber wie es nun mal läuft, es lief nicht. Wenn es nicht läuft, dann muss man schauen, ob man das Hindernis wegbewegen kann, oder eben einen anderen Weg suchen.

Ich bin dann exklusiv zu amazon gegangen, weil das select Programm mir einige Vorteile brachte. Ich habe per mail (9.09.2013) meinen Vertrag gekündigt und die Antwort bekommen, dass voraussichtlich innerhalb von einer Woche alle Shops meine Bücher aus dem Verkauf gezogen hätten.

Wie groß also meine Überraschung, als eine mail von amazon am 29.1.2016 mir sagte, dass ich entweder sofort dafür sorge, dass mein Buch aus dem Regal von KOBO verschwindet, oder sie würden alle meine Bücher sperren.

Ich habe dann epubli mails im Stundentakt geschrieben. Es hat einen Tag gedauert, bis endlich alles weg war. Keine Entschuldigung, keine Transparenz. Nichts. 

Weil das so nicht geht, habe ich einen Anwalt kontaktiert. Schließlich ist das für mich klar ein Fall von Urheberrechtsverletzung und von: wenn man es nicht kann, dann soll man es halt lassen.

epubli erklärt nämlich dauernd, dass das alles sehr aufwendig sei. Es sei nicht möglich, den Prozess der Löschung zu überwachen. Es sei ihnen keine Schuld bewusst, wenn überhaupt haben ja die anderen schuld (also KOBO).

Aber: ich habe einen Vertrag mit epubli. Und ich habe damit Rechte. Ich habe das recht, darauf zu pochen, dass der Vertrag eingehalten wird. So wie ich meine Seite des Vertrages einhalten musste.

Wenn epubli es nicht schafft, seinen Teil zufriedenstellend zu lösen, dann müssen sie aufhören! Dann ist die Dienstleistung nichts wert! Jeder Dienstleister weiß das! Man kann sich nicht aussuchen, welchen Teil des Vertrages man erfüllt und welcher "zu schwierig" ist.

 

Bis jetzt bietet epubli mir an, meinen Anwalt zu bezahlen und einen 100 Euro Gutschein. Aber ich will keine Bücher bei denen kaufen. Ich möchte, dass die aufhören, das Urheberrecht mit Füssen zu treten. Ich möchte, dass sie ihre Kunden gut behandeln. Ich bin sicher nicht die Einzige, der so etwas passiert ist.

Ich werde leider nicht viel erreichen, weil der wirtschaftliche Schaden nicht hoch ist. Aber es könnte bei jemand anderem einer entstehen. Als bitte: wer auch bei epubli ist oder jemanden kennt: lasst euch nichts gefallen und achtet darauf, dass die ihre Arbeit richtig machen.

In diesem Sinne: frohes Schaffen.